Handchirurgie

Unsere langjährige Forschungstradition trägt dazu bei, Patientenbehandlungen stetig zu verbessern. Dazu gehört, auf Basis unserer umfassenden gesammelten Daten und Studien daraus jeweils die optimale Behandlung für den jeweiligen Patienten zu finden, aber auch dass wir selber Medizinprodukte wie Kunstgelenke entwickeln.

Im Sinne des Pioniers

Prof. Norbert Gschwend, einstiger Klinikdirektor, legte in den 70er-Jahren mit der klinikinternen Dokumentationsstelle für Hüft- und Knieprothesen das Fundament unserer Outcome-Forschung. Ebenso war er ein Pionier in Gelenkersatzoperationen. Spezialisiert auf die Behandlung von entzündlichen Gelenken stand er für den Wandel zur orthopädischen Chirurgie und für den Einsatz von Kunstgelenken, denn mangels geeigneter Therapien litten betroffene Patienten oft an schwersten Deformitäten. An der Schulthess Klinik wurden sodann mit ihm als Miterfinder verschiedene Kunstgelenke entwickelt.

Erfolgreiche Entwicklung und Einsatz von Kunstgelenken

Anlässlich der ersten «Norbert Gschwend Lecture» im Mai in Gedenken an den Pionier gab es einen Rückblick auf sein Schaffen und seine Denkweise, die auch heute noch in der Klinik gelebt wird. Dr. med. Daniel Herren, Chefarzt Handchirurgie, der Prof. Gschwend selbst als Mentor und Kollegen erleben durfte, spannte danach den Bogen zur heutigen Zeit. Am Beispiel des in der Klinik entwickelten Fingerkunstgelenks CapFlex zeigte er den spannenden, jahrelangen Weg auf: von einer Serviettenzeichnung über die Entwicklung bis zum ersten implantierten Kunstgelenk im Jahr 2010. Mittlerweile wird das Kunstgelenk von Handchirurgen weltweit zur operativen Versorgung der Fingermittelgelenksarthrose verwendet. Im Jahr 2022 setzten wir in der Klinik das 400. CapFlex-Kunstgelenk ein.

Wissen erlangen und Wissen weitergeben – ein stetiger Prozess, in dem sich unser Team der Handchirurgie gemeinsam mit Mitarbeitenden aus unserer Forschung befindet. Denn so bleiben wir stets in Bewegung. In diesem Sinne besuchen wir regelmässig Kongresse, tauschen uns mit Kollegen im In- und Ausland aus und geben unser Wissen mit Publikationen und Vorträgen weiter.

Innovationspreis am Weltkongress der Handchirurgie

Unser Team der Handchirurgie war am Weltkongress in London im Juni mit zahlreichen Vorträgen vertreten. Im Rahmen einer «Shark-Tank-Veranstaltung» wurden Innovationen rund um die Handchirurgie gepitcht. Unser Mitarbeiter Michael Oyewale überzeugte die Jury und erhielt einen Preis für seine Idee, eine App für Patienten zu entwickeln. In dieser App sollen Patienten Einsicht in den Heilungsverlauf und Informationen zur Erkrankung und Behandlung erhalten.

Solche Leistungen sind immer nur im Team möglich. Vom Sekretariat über das Behandlungsteam, sei es operativ oder konservativ, bis hin zu den Mitarbeitenden unserer Wissenschaftsabteilung – sie alle sind am Erfolg beteiligt. Herzlichen Dank dafür und für das tägliche Leben des Schulthess-Spirits.