Behandlung Impingement Syndrom
Impingement ist ein Begriff aus dem Englischen und bedeutet «Anschlagen», das Impingement-Syndrom wird im Deutschen als Engpass-Syndrom bezeichnet.
Symptome
Die Hauptsymptome beim Impingement-Syndrom der Schulter sind Schmerzen bei Überkopfbewegungen und Nachtschmerzen im seitlichen Bereich der Schulter und des Oberarms, teilweise mit Ausstrahlung bis zum Ellbogen.
Ursache
Das Schultergelenk besitzt ein knöchernes Dach (Acromion) mit einem darunter liegenden begrenzten Raum für Weichteile (Sehnen und Schleimbeutel). Die Sehnen bedecken den Oberarmkopf wie eine Manschette (Rotatorenmanschette) und sind für die aktive Beweglichkeit der Schulter essentiell. Über den Sehnen liegt als Puffer zum knöchernen Schulterdach ein Schleimbeutel (Bursa). Dieser Raum hat normalerweise eine Höhe von ca. 1 cm. Aus verschiedenen Gründen (Knochensporn, Instabilität, Sehnendicke) kann dieser Raum zu eng werden, sodass die Weichteile zwischen Oberarmkopf und Schulterdach eingeengt werden. Dieses Einklemmen führt zu schmerzhaften Entzündungen des Schleimbeutels oder gar zu Sehneneinrissen.
Diagnose
Neben der standardisierten Untersuchung des betroffenen Schultergelenkes durch den behandelnden Arzt, werden in der Regel Röntgenbilder in verschiedenen Ebenen angefertigt, auf denen man die knöchernen Strukturen beurteilt, sowie eine Ultraschalluntersuchung durchführt. Mittels Ultraschall können rasch und kostengünstig die Weichteile, insbesondere die Sehnen der Rotatorenmanschette beurteilt und mögliche Schwellungen und Ergüsse diagnostiziert werden. Stellt sich dabei der Verdacht auf einen Sehnenriss wird in der Regel noch eine Kernspintomographie mit Kontrastmittel verordnet, auf der man dann die Strukturen sehr genau und im Detail beurteilen kann. Diagnostisch kann ein Schmerz- und entzündungshemmendes Medikament in den betroffenen Raum gespritzt werden.
Konservative Behandlung
In der Regel wird nach der Diagnosestellung mit einer Physiotherapie begonnen. Bei stärkeren Schmerzen ist die Spritze mit Kortison zur Entzündungshemmung ein weiterer möglicher Bestandteil der konservativen Therapie.
Operative Behandlung
Bei anhaltenden Schmerzen kann eine Operation angezeigt sein. Dieser Eingriff wird routinemässig in «Schlüsselloch-Technik» also ohne grosse Hautschnitte, sogenannt arthroskopisch, durchgeführt. Dabei wird der Schleimbeutel entfernt und mehr Platz für die Sehnen geschaffen, indem wenige Millimeter Knochen vom Schulterdach entfernt werden. Dies geschieht bei einem stationären Aufenthalt, wobei die Patienten durchschnittlich 2 Nächte in der Klinik bleiben.
Nachbehandlung
Im Anschluss an die Operation kann die Schulter frei bis zur Schmerzgrenze bewegt werden. Bereits am Tag nach der Operation wird durch unsere Physiotherapeuten mit der Beübung der operierten Schulter begonnen.
Die Dauer der Nachbehandlung ist individuell verschieden und beträgt regelmässig zwischen drei und sechs Monaten. Je nach beruflicher Belastung wird die volle Arbeitsfähigkeit zwischen sechs und zwölf Wochen postoperativ wieder erreicht.