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News «Das Knie bleibt eine unendliche Herausforderung»

Seit 20 Jahren bringt Dr. med. Stefan Preiss seine Expertise in die Schulthess Klinik ein. Seit 16 Jahren ist er Chefarzt der Kniechirurgie und prägt das grösste Knie-Referenzzentrum der Schweiz. Ein Gespräch über die Faszination der Kniechirurgie, die Bedeutung des Vertrauens und warum für ihn die Schulthess Klinik weit mehr als ein Arbeitsplatz ist.

Herr Dr. Preiss, Sie sind jetzt seit 20 Jahren in der Schulthess Klinik tätig. Wie kam es damals zu Ihrem Wechsel?
Eigentlich war die Schulthess Klinik immer ein Ziel für mich. Als ich als leitender Arzt an einem anderen Spital arbeitete, merkte ich, dass ich dort langfristig nicht bleiben wollte. Ich kontaktierte Dr. Munzinger, den damaligen Chefarzt der Schulthess Klinik und bewarb mich für die nächste freie Stelle  – egal ob als Oberarzt oder leitender Arzt. Nach zwei Jahren erhielt ich die Stelle als Oberarzt im Hüft/Knie-Team, welche ich mit grosser Freude annahm, auch wenn es für mich beruflich ein vorübergehender Schritt zurück bedeutete. Rückblickend war das die beste Entscheidung, die ich treffen konnte.

Die Klinik ist Ihnen aber nicht nur beruflich, sondern auch privat sehr vertraut, richtig?
Ja, ich bin direkt neben der alten Schulthess Klinik an der Neumünsterallee aufgewachsen. Ich kannte das Gebäude als Nachbar, als Kind und später auch als 18-jähriger Knie-Patient. Eine emotionale enge Verbindung zur Klinik hatte ich also schon lange. Mein Vater war Sportchirurg in Zürich und verwies mich damals an die Schulthess Klinik, weil er nicht seinen eigenen Sohn operieren wollte. Bereits dazumal hatte die Klinik einen ausgezeichneten Ruf.

Dr. Munzinger, der damalige Chefarzt, scheint eine prägende Rolle für Sie gespielt zu haben?
Absolut. Dr. Munzinger hat mir gezeigt, was es heisst, mutig zu sein und auch mal Grenzen auszuloten. Er gab mir eine grosse chirurgische Freiheit, eigene Entscheidungen zu treffen, aber immer mit einem weiten Spielfeld und klaren Grenzen. Dieser Rückhalt war unglaublich wichtig. Munzinger hat eine sehr individuelle Art in der Chirurgie geprägt: keine «Einheitslösung», sondern massgeschneiderte Operationen für jeden Fall. Das hat mich stark geprägt.

Warum haben Sie sich ausgerechnet auf Kniechirurgie spezialisiert?
Das kam durch eine Mischung aus familiären Einflüssen und meinen eigenen Erfahrungen als Patient und junger Chirurg. Mein Vater und Grossvater waren beide Chirurgen, was mir die medizinische Richtung vorgab. Als junger Sportler hatte ich mehrere schwere Knieverletzungen – dieses Gelenk wurde dadurch für mich zu einem vertrauten, aber faszinierenden Thema. Fast jede Operation bleibt eine technische Herausforderung. Das Kniegelenk ist mechanisch gesehen äusserst komplex, was sich auch in der chirurgischen Handhabung widerspiegelt.

Was macht für Sie die Arbeit an der Schulthess Klinik besonders?
Hier zählt das Menschliche ebenso wie die Qualität der medizinischen Versorgung. Wir haben einen hohen Takt in der Patientenbetreuung und sehr effiziente und optimale Abläufe – trotzdem ist es mir wichtig, dass sich jeder Patient als Mensch wahrgenommen fühlt. Ein kurzes Gespräch, ein paar persönliche Worte das schafft Vertrauen. Dies ist die Basis für ein gutes Gelingen jeder Behandlung. Für mich ist das kein «Extra», sondern ein wesentlicher Teil des Heilungsprozesses. Die Menschen sollen wissen, dass ich sie ernst nehme und ihr Wohl an erster Stelle steht.

Wie würden Sie die Philosophie der Kniechirurgie an der Schulthess Klinik beschreiben?
Wir haben eine Art «Schulthess-Philosophie» in der Kniechirurgie, die seit den 1970er-Jahren gewachsen ist. Diese wird von den Generationen weitergegeben und ist auf Präzision, Innovation und das individuelle Anpassen jeder Operation an die speziellen Bedürfnisse des Patienten ausgerichtet. Wir entwickeln kontinuierlich neue Methoden, versuchen, neue und sinnvolle Trends aufzunehmen, und arbeiten auch im Team daran, die Behandlungen immer weiter zu verbessern. Diese ständige Weiterentwicklung – technisch wie auch menschlich – zeichnet uns aus.

Welche Rolle spielt für Sie die Gemeinnützigkeit der Klinik?
Eine grosse. Die Klinik ist als Stiftung organisiert, dies bedeutet, dass wir als Institution keine Gewinne ausschütten müssen, sondern den finanziellen Erfolg in die Forschung, Infrastruktur  und die Patientenversorgung investieren. Das gibt uns nicht nur einen Qualitätsspielraum, sondern schafft auch eine besondere Kultur. Als Stiftung unterstützen wir durch den Patientenfonds Menschen, die sich notwendige Operationen sonst nicht leisten könnten. Es ist bereichernd, Teil eines Hauses zu sein, das solche Werte lebt und umsetzt.

Wie gehen Sie mit der Belastung in einem so intensiven Beruf um?
Natürlich ist der Job fordernd, keine Frage. Die Tage sind von morgens bis abends durchgetaktet, oft ohne Pause. Ich bin viel unterwegs, beruflich wie auch privat. Meine Erholung finde ich so oft es geht mit meiner Familie, im Sport, bei Menschen, im Gespräch. Ich glaube, das macht mir auch Freude im Beruf – der Kontakt zu Menschen, zu Patienten, zu Freunden. Das Menschliche ist und bleibt das Wichtigste für mich.

Was fasziniert Sie auch nach 20 Jahren immer noch an der Kniechirurgie?
Das Knie bleibt ein spannendes Gelenk mit viel Potenzial. Jede Operation ist eine neue Herausforderung, und Perfektion gibt es nie – wir streben sie an, wissen aber auch, dass jedes Knie einzigartig ist und bleibt. Diese Kombination aus Präzision und Individualität ist für mich das Faszinierende an der Kniechirurgie. Sie hält mich wach und motiviert mich, jeden Tag das Beste zu geben.

Stefan Preiss
Dr. med. Stefan Preiss

Dr. med. Stefan Preiss

Dr. med. Stefan Preiss ist seit 2008 Chefarzt der Kniechirurgie an der Schulthess Klinik. Zuvor war er als Leitender Arzt und Oberarzt in verschiedenen Schweizer Kliniken tätig und absolvierte Fellowship-Aufenthalte in den USA. Seit 2004 arbeitet er in der Schulthess Klinik, zunächst als Leitender Arzt im Gelenkzentrum und seit 2008 als Chefarzt. Neben seiner klinischen Tätigkeit war er Head-Doctor beim Grasshopper-Club Zürich und engagiert sich für die Ausbildung junger Orthopäden.

Die Abteilung Kniechirurgie der Schulthess Klinik

Als grösstes Referenzzentrum für Knie-Endoprothetik und Revisionschirurgie in der Schweiz führt die Kniechirurgie der Schulthess Klinik jährlich rund 850 Knieprothesen-Operationen durch. Das Leistungsspektrum umfasst neben Prothetik auch Achskorrekturen und komplexe Bandrekonstruktionen. Die Abteilung vereint medizinische Fachkompetenz, neueste Technologien und eine patientenzentrierte Philosophie, die für höchste Versorgungsqualität und ein besonders menschliches Umfeld steht.

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