Ergotherapie
Das Ergotherapieteam der Schulthess Klinik hat sich auf die Behandlung von Patienten aus den Fachbereichen Handchirurgie, Orthopädie und Rheumatologie spezialisiert. Wir begleiten, beraten und unterstützen unsere Patienten und ihre Angehörigen beim Wiedererlernen von Alltagshandlungen. Wir leiten sie beim Training von alltagsrelevanten Fähigkeiten an und beraten sie betreffend der Auswahl und der Herstellung von Schienen oder Alltagshilfen für zu Hause oder bei der Arbeit. Die Behandlungsmethode wird gemeinsam mit dem Patienten ausgewählt.
Die vier Therapieansätze der Ergotherapie
Die Behandlungsmethode wählen wir gemeinsam mit unseren Patienten nach vier Therapieansätzen aus.
- Ein kompensatorischer Ansatz für die ergotherapeutische Behandlung, um verminderte Fertigkeiten zu kompensieren. Beispiel: Aufgrund einer ausgeprägten Arthrose hat der Patient wenig Kraft und kann deshalb z. B. Drehverschlüsse nicht mehr öffnen. In der Ergotherapie werden Alltagshilfen getestet und ausprobiert, die das Öffnen von Drehverschlüssen mit wenig Kraftaufwand erlauben.
- Ein schulender Ansatz, um Alltagsaufgaben neu zu planen und umzusetzen. Beispiel: Ein Patient wird vom Arzt in der Ergotherapie zur Hilfsmittelberatung angemeldet. Der Ergotherapeut schult den Patienten bezüglich Gelenkschutz und klärt die individuellen Bedürfnisse des Patienten für Alltagshilfen ab.
- Ein Ansatz zum Einüben von Fertigkeiten, um neue Handfertigkeiten zu erlernen und sich diese anzueignen. Beispiel: Aufgrund von Schmerzen in den Gelenken wurde ein Finger geschont und im Alltag nicht mehr eingesetzt. In der Therapie wird dieser Finger aktiv für Tätigkeiten und Übungen eingesetzt, damit der Patient lernt, diesen wieder zu gebrauchen.
- Ein Ansatz zur Förderung der Körperfunktionen, um Betätigungen wieder zu ermöglichen. Beispiel: Nach einem Fingerbruch werden in der Ergotherapie die Beweglichkeit und die Kraft des Gelenks trainiert, damit der Patient z. B. wieder arbeiten gehen kann.
Bei allen Therapieansätzen ist immer der Erhalt oder die Verbesserung der Handlungsfähigkeit oberstes Ziel der Ergotherapie.
Weiterführende Informationen
Mögliche Therapiemassnahmen
Die Aufgabe der Ergotherapeuten ist es, durch folgende gezielte Therapiemassnahmen die Patienten in ihrem Rehabilitationsprozess zu unterstützen und anzuleiten:
- Verbandswechsel, Wundpflege und Fadenentfernung
- Ödembehandlungen (Kompressionsbandage, Kälteapplikationen)
- Schienenanfertigung aus thermoplastischem Material oder Kunststoffgips
- Instruktion von Heimprogrammen
- Physikalische Massnahmen (wie Kälte-, Wärme-, Linsen- und Rapsbad)
- Narbenbehandlung und Instruktion für die Behandlung zu Hause
- Kräftigungs- und Koordinationsübungen
- Instruktionen für den Gelenkschutz
- Ergonomische Beratung
- Auswahl, Entwicklung und Herstellung von Hilfsmitteln und Anpassungen
z. B. von Alltagsgegenständen - Manuelle Techniken (Gelenkmobilisationen, Triggerpunktbehandlung, Nervengleitübungen)
- Weichteiltechniken (Myofascial Release Techniken, Hentschel-Methode)
- Rehabilitation der Sensibilität
- Elektrotherapie (Ultraschall, Iontophorese, Laser, TENS, FES)
- Schmerzbehandlung