Die beste Lösung für Patienten mit Wirbelsäulenverkrümmungen finden Forschungsprojekt
Wirbelsäulenverkrümmungen bei Erwachsenen sind sehr häufig und treten bei ca. 68 Prozent der über 60-Jährigen auf. Betroffene sind dadurch oft in ihrer Lebensqualität eingeschränkt und leiden unter Schmerzen und Bewegungseinschränkungen. Die Behandlungsmöglichkeiten sind sehr vielfältig. Die optimale Wahl der Behandlung kann die Lebensqualität der Patienten entscheidend verbessern. Operieren oder nicht operieren? Wenn ja, mit welcher Methode? Dies sind nur einige der Fragen, mit denen sich unser aktuelles Forschungsprojekt befasst – immer mit dem Ziel, die individuell beste Behandlung für jeden Patienten zu finden.
«Immer mehr Menschen sind von einer Wirbelsäulenverkrümmung betroffen und dadurch oft stark in ihrer Lebensqualität eingeschränkt. Diesen Menschen zu helfen, ist das, was uns täglich antreibt.»
Dr. med. Frank Kleinstück, Stv. Chefarzt Wirbelsäulenchirurgie, Orthopädie und Neurochirurgie sowie Studienleiter European Spine Study Group (ESSG)
Multizenterstudie im Rahmen der European Spine Study Group (ESSG)
Wirbelsäulenverkrümmungen bei Erwachsenen sind sehr häufig und treten bei ca. 68 Prozent der über 60-Jährigen auf. In Anbetracht dessen, dass sich bis 2050 der Anteil der über 60-Jährigen an der Weltbevölkerung fast verdoppeln wird, werden Wirbelsäulenverkrümmungen zunehmend als eine Krankheit erkannt, die epidemische Ausmasse annehmen und zu einem Hauptanliegen der Gesundheitssysteme weltweit werden kann. Gleichzeitig steigen die Ansprüche an die Lebensqualität. Betroffene Patienten sind teilweise stark in ihrem Alltag eingeschränkt. So leiden sie unter Schmerzen und Bewegungseinschränkungen. Die Erledigung selbst einfacher Dinge wird schwierig.
Gründe für eine Wirbelsäulenverkrümmung, ihre Ausprägungen und Verläufe sind sehr unterschiedlich. Entsprechend unterschiedlich sind auch die Behandlungsmöglichkeiten. Die Wahl der optimalen Behandlung kann die Lebensqualität der Patienten entscheidend verbessern. Welche Behandlung hilft wem am besten? Operieren oder nicht operieren? Wenn ja, mit welcher Methode? Welche Rolle spielen Zeitpunkt oder Nebenerkrankungen? Was kann die Abklärung verbessern? Die Antwort auf solche Fragen kann nur auf einer wissenschaftlichen Basis erfolgen. Das Ziel muss immer eine individuelle Behandlung für jeden Patienten sein.
Ziel: wissenschaftliche Basis für die beste Lösung
Solchen Patienten zu helfen und sich für ihre Lebensqualität einzusetzen, indem sie eine wissenschaftliche Basis schaffen, haben sich 2010 einige passionierte Wirbelsäulenchirurgen auf die Fahne geschrieben. Resultat war die Gründung der European Spine Study Group (ESSG), zu der seit 2012 auch die Schulthess Klink gehört. So ist die Schulthess Klinik bis heute als eine von fünf Kliniken Mitglied. Forschungsgruppen dieser Art mit diesem Ziel gibt es nur zwei auf der Welt, eine in den USA (ISSG) und eine in Europa (ESSG). Zusammen führen wir die weltweit bedeutendste prospektive Datenbank zur Behandlung dieser Patienten und entwickeln daraus fortlaufende Forschungsarbeiten.
Aus diesem gemeinsamen Forschungsprojekt resultieren bereits über 70 Publikationen. Zahlreiche dieser Studien brachten grundlegende Erkenntnisse für die Behandlung und wurden mit renommierten Preisen ausgezeichnet. Nächste Ziele sind:
- Entwicklung und Verbesserung von Prognosetools: Bereits heute können wir Patienten besser voraussagen, was sie von ihrer Operation erwarten können. Diese Tools gilt es zu erweitern.
- Automatisierte Röntgenanalyse, um Daten schneller und besser zu verarbeiten
- Erweiterung der Auswertung auf biologische Faktoren: Welche Rollen spielen zum Beispiel die Beschaffenheit von Knochen, Muskeln, Bindegewebe oder aber genetische Faktoren?
- Verbesserung der Bewegungsanalyse: Mit der ETH entwickeln wir ein Modell, das die Belastung der einzelnen Abschnitte der
Wirbelsäule simuliert.
Was Ihre Spende ermöglicht
Grundlage dieser Studien ist das Sammeln und Auswerten von umfassenden Patientendaten mit diesem Krankheitsbild. Mittlerweile finden sich Daten von mehr als 2000 behandelten Patienten in der Datenbank. Allein bei der ersten Erfassung werden 633 Messwerte pro Patient erhoben, was sich im Laufe der Jahre vervielfacht. Messwerte sind die klinische Untersuchung, Patientenbefragungen, radiologische Bildgebung, OP-Daten und vieles mehr. Für die Studie der Datenerhebung und -auswertung, die finanziert werden muss, ist in der Schulthess Klinik eine eigens dafür zuständige Koordinatorin verantwortlich. Ebenso fällt die ganze Administration, Projektkoordination und die Kommunikation mit den Patienten, Ärzten und den Studienzentren in ihren Aufgabenbereich. Die am Forschungsprojekt beteiligten Ärzte engagieren sich ehrenamtlich für dieses Projekt.
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Einer der Hauptwirkungsbereiche der Wilhelm Schulthess-Stiftung ist das Vorantreiben der Forschung, immer mit dem Ziel, Patienten die bestmögliche Behandlung zu ermöglichen. Mit Ihrer Spende zugunsten unseres Forschungsfonds fördern Sie direkt die wissenschaftliche Weiterbildung, Forschung und Entwicklung im Bereich der Orthopädie – zum Beispiel konkret für das Forschungsprojekt «Die beste Lösung für Patienten mit Wirbelsäulenverkrümmungen finden».
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