Behandlung Schlüsselbeinbruch
Das Schlüsselbein bricht in den meisten Fällen durch einen direkten Sturz auf den Schultergürtel, zum Beispiel beim Mountainbiken oder Ski- und Snowboardfahren. Männer sind häufiger betroffen als Frauen.
Symptome und Diagnose
Bei einem Schlüsselbeinbruch bricht der Knochen am häufigsten im mittleren Drittel, was zu starken Schmerzen und oft auch zu einer von aussen einfach erkennbaren Deformation des Schultergürtels führt.
Für die Sicherung der Diagnose werden Röntgenbilder benötigt. Zusatzuntersuchungen, wie zum Beispiel eine Computertomographie sind in der Regel nicht notwendig
Konservative Behandlung
Die Entscheidung, ob operiert werden soll, wird aufgrund der Stellung der Knochenbruchstücke gefällt. Bei geringer Dislokation der gebrochenen Knochenanteile kann die Verletzung mittels temporärer Ruhigstellung und Schonung zur Ausheilung gebracht werden. Eine Fehlstellung lässt sich bei nicht-chirurgischer Behandlung jedoch nicht korrigieren, auch nicht durch spezielle Schlingen (wie zum Beispiel den Rucksack-Verband).
Operative Behandlung
Je weiter die Hauptfragmente voneinander entfernt sind, desto höher ist das Risiko, dass ohne Operation die Knochen nicht richtig zueinanderfinden und nicht wunschgemäss verheilen. Dementsprechend empfehlen wir bei klarem Versatz der Knochenfragmente oder bei Kombinationsverletzungen (Schlüsselbeinbruch in Kombination mit Schulter-Eckgelenksverletzung) die Operation.
Verschiedene Verfahren kommen hier zum Einsatz: Am häufigsten werden speziell vorgeformte Titanplatten und Schrauben verwendet, um die korrekte Länge und Stellung des Schlüsselbeins wiederherzustellen. In selteneren Fällen kann der Bruch auch durch Einbringen eines feinen Titannagels stabilisiert werden. Dabei werden die einzelnen Bruchstücke mittels des Implantates «aufgefädelt». Der Nagel wird in der Regel nach einigen Monaten wieder entfernt. Schrauben und Platten können prinzipiell im Körper verbleiben. Da die Implantate oftmals bei gewissen Aktivitäten stören, können sie 12–18 Monate nach der Operation entfernt werden.
Erfolgsaussichten
Die Durchblutung des menschlichen Schlüsselbeins ist prinzipiell nicht gleich gut, wie zum Beispiel diejenige des Schienbeinknochens. Daher ist auch das Risiko einer «Nicht-Heilung» des Schlüsselbeinbruchs grösser als an anderen Stellen des menschlichen Körpers. In solchen Fällen kann mittels einer Operation, bei welcher Knochenmaterial vom Beckenkamm des Patienten transferiert wird, ein erneuter Anlauf zur Frakturbehandlung und -heilung genommen werden.