Behandlung Hüftarthrose beidseitig – Behandlung
Immer mehr Patienten mit Hüftarthrose lassen ihre Hüfte auf beiden Seiten gleichzeitig durch Prothesen ersetzen. Die minimal-invasiven Operationstechniken machen dies möglich.
In einer Vergleichsstudie zwischen einseitig und beidseitig versorgten Patienten konnte nachgewiesen werden, dass auch die gleichzeitig auf beiden Seiten durchgeführte Implantation von Hüftprothesen sicher und komplikationsarm durchgeführt werden kann. Je nach Ausmass und klinischem Beschwerdebild sind viele Patienten von einer symptomatischen Hüftarthrose auf beiden Seiten betroffen. Aufgrund eines erhöhten intraoperativen Risikos sowie der langen Operationszeiten in der Vergangenheit wurden Patienten in der Regel nicht gleichzeitig, sondern zuerst auf der einen Seite und nach einem Intervall von Wochen bis Monaten auf der anderen Seite operiert. Die Resultate dieser Operationen waren in der Regel gut, der Patient hatte aber häufig im postoperativen Verlauf aufgrund der arthrotisch veränderten, aber noch nicht operierten Seite ein erhöhtes Schmerzniveau. Dies ist heute anders, da Patienten durch die Einführung des direkten vorderen Zugangs (minimal-invasive Operationstechnik) häufig gleichzeitig eine Hüftprothese auf beiden Seiten erhalten können (Abb. 1).
In einer retrospektiven Studie verglichen wir 14 Patienten, die an beiden Hüften gleichzeitig operiert wurden (also 28 operierte Hüften), mit 28 Patienten, die eine einseitige Hüftprothese erhielten. Der Nachuntersuchungszeitraum betrug zwei Jahre. Es wurden die Anästhesiedauer, die Operationszeit, der Blutverlust und der Spitalaufenthalt sowie intra- und postoperative Komplikationen beurteilt. Es konnte gezeigt werden, dass keine Unterschiede zwischen beiden Gruppen bestehen, und zwar sowohl hinsichtlich der Komplikationen, der Qualität des Protheseneinbaus als auch des subjektiven Empfindens des Patienten bezüglich des Operationsergebnisses.
Somit werden an der Schulthess Klinik heute bei beidseitiger Arthrose beide Hüften gleichzeitig operiert, weil wir diese Behandlungsempfehlung heute als so effizient und sicher ansehen wie eine einseitige Hüftoperation. Ausnahmen stellen ältere Patienten mit Zusatzerkrankungen und sehr komplizierten Hüftarthrosen (wegen Voreingriffen) dar. Implantationen von Totalprothesen der Kniegelenke beidseits in gleicher Narkose eignen sich hingegen in der Regel nicht. Eine Ausnahme bildet in geeigneten Fällen der Einsatz von beidseitigen Teilprothesen (Schlittenprothesen).