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Mittelfussverletzung mit Riss des Lisfranc-Ligamentes (Mittelfussband)

Bei einer Mittelfussverletzung sollte auch immer das Lisfranc-Gelenk beurteilt werden. Dies zeigt das folgende Fallbeispiel einer 39-jährigen Patientin.

Eine 39-jährige Patientin verspürte bei einem kurzen Sprint plötzlich starke Schmerzen im Mittelfussbereich links. Es kam sofort zu einer starken Schwellung. Sie konnte den Fuss nicht mehr belasten. Eine nachfolgende CT-Untersuchung zeigte einen wenig verschobenen Bruch des Os cuneiforme I (das innere der 3 Keilbeine am Mittelfuss), Abb. 1+2. Eine Verletzung des Lisfranc-Ligamentes (Mittelfussband, Abb. 3) wurde nicht beschrieben.

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Abbildung 1 und 2: wenig verschobenener Bruch des Os cuneiforme I

Die Patientin erhielt für 8 Wochen einen orthopädischen Stiefel mit 15 kg Teilbelastung. Unter Physiotherapie konnte Sie die Vollbelastung des Fusses wiederlangen. Belastungsabhängige Schmerzen mit Schwellung des Mittelfusses blieben jedoch vorhanden, sportliche Aktivitäten waren nicht mehr möglich.

Ein Jahr nach dem Unfall stellte sich die Patientin erstmalig mit den oben beschriebenen Schmerzen in unserer Sprechstunde vor.

Verdacht und schliesslich Befund: Lisfranc-Ligament-Verletzung (Mittelfussbandverletzung)

Die klinische Untersuchung zeigte einen deutlichen Schmerz bei Druck auf die Mittelfussknochen und eine diskrete Schwellung im Bereich des Fussrückens. Zudem stellten wir eine Instabilität der Lisfranc-1- und 2-Gelenke (Mittelfussgelenke an der Innenseite) im Vergleich zur Gegenseite fest. Durchblutung, Motorik und Sensibilität waren unauffällig.

Wir entschlossen uns bei Verdacht auf eine unerkannte Lisfranc-Ligament-Verletzung (Mittelfussbandverletzung) eine Spect-CT-Untersuchung (Röntgenverfahren unter Zuhilfenahme eines leicht radioaktiven Stoffes) durchzuführen. Die Untersuchung zeigte eine beginnende Arthrose der Lisfranc 1- und 2- Gelenke (Abb. 4), welche sich wahrscheinlich nach dem Unfall innerhalb des letzten Jahres entwickelt hatte. Die Ursache der arthrotischen Veränderungen ordneten wir einer chronischen Instabilität nach Lisfranc-Ligament-Verletzung.

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Abb. 3: Verlauf Lisfranc-Ligament
Abb. 4: beginnende Arthrose der Lisfranc-1- und 2-Gelenke

Behandlung mittels Versteifung

Wir veranlassten ein operatives Vorgehen mittels Arthrodese der Lisfranc 1- und 2-Gelenke (Versteifung des 1. und 2. Mittelfussgelenkes), Abb. 5. Bereits 2 Monate nach der Operation konnte die Patientin ihren Alltag wieder ohne grössere Schmerzen durchführen. Es ist davon auszugehen, dass sportliche Aktivitäten ebenfalls in absehbarer Zeit wieder möglich sein werden.

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2 Monate postoperativ

Diskussion

Unsere Patientin erlitt einen Mittelfussbruch kombiniert mit einer Lisfranc-Ligament-Verletzung, welche durch eine starke mechanische Belastung des Mittelfusses in der Laufabstossphase verursacht wurde. Das Spektrum einer Lisfranc-Gelenk-Verletzung reicht von einem partiellen Riss der Mittelfussbänder mit stabiler Knochenkonfiguration bis zu einem kompletten Riss der Bänder mit gebrochenen und verschobenen Knochen. Entsprechend sollte bei Verletzungen des Mittelfusses immer das Lisfranc-Gelenk mitbeurteilt werden. Das Übersehen einer Lisfranc-Ligament Verletzung führt häufig zu langanhaltenden chronischen Schmerzen und einer posttraumatischen Arthrose. Eine rasche Diagnose und die Behandlung mit Stabilisierung des Lisfranc-Gelenkes ist daher wichtig, wobei instabile Verletzungen operativ versorgt werden.